Um einen schönen Tag in San Francisco zu verbringen, bietet sich ein Besuch im Mission District an. Der Stadtteil bietet viel farbige Kunst im Stadtraum: die Murals. Diese großflächigen Wandgemälde erzählen die Geschichte des Stadtteils auf Hauswänden.
In dem Stadtteil ist die lateinamerikanische Community von San Francisco deutlich präsent. Und früher war das Viertel ein Zentrum der Gegenkultur. In den letzten Jahren ist es allerdings aufgewertet worden. Das Hostel auf Mission Street, in dem ich 2008 noch übernachtet habe, ist inzwischen einem Bio-Supermarkt und schicken Wohnungen gewichen.
Und auch die übrige Struktur der Läden wandelte sich in den letzten Jahren. Du findest hier inzwischen Ladengeschäfte wie in Berlin Kreuzberg oder Friedrichshain. Also Cupcake-Bäckereien, kleine Nischen-Plattenläden und Boutiquen.
Was den Stadtteil besonders macht, ist die hohe Dichte von Murals, bunten Wandgemälden, die sehr vielen Wände beschmücken. Teils sind ganze Gebäude als Mural gestaltet wie die Schule auf dem folgenden Bild.
Die Murals siehst du dir am besten zu Fuß an. Entweder alleine oder mit einer Tour, die durch den Stadtteil angeboten wird.
Wenn du nach Hintergrundwissen zu den Murals suchst, kannst du beim Besucherzentrum vorbeischauen, das um die Ecke von Balmy Alley zu finden ist. Das Precita Eyes Mural Arts and Visitors Center, 2981 24th Street, bietet Samstags und Sonntags Touren zu den Murals an. Die Touren findest du auf der Website des Besuchszentrums.
Es gibt außerdem noch eine gratis Walking Tour (ja, richtig gelesen: GRATIS), die alle 2 Wochen samstags stattfindet. Hier zur
Free Walking Tours of San Francisco – Mission Murals
Du kannst auch auf eigene Faust los. Die Murals und Street Art findest du in Balmy Alley, Clarion Alley und Mural Alley.
Du kannst auch eine längere Tour alleine ablaufen. Hier die Google Maps Karte, auf der Standorte von Murals im Mission District auf einer Walking Tour eingezeichnet sind.
Mir hat die Tour durch den Stadtteil die Augen geöffnet. Murals sind nicht nur farbenfrohe Kunst im Stadtraum, sondern haben eine lange Geschichte im Viertel und der Community. Sie sind nicht nur an privaten Gebäuden zu finden, sondern auch an Schulen, Kirchen und Restaurants.
Im Unterschied zum Buchstaben-Stil von Graffiti zeigen die Murals Personen, historische Ereignisse und Orte. Sie sind wie ein Geschichtsbuch in Form von Bildern. An Hauswänden.
Murals haben eine lange Tradition in der Kunstwelt. Der bekannteste Vertreter des Muralismo in San Francisco ist Diego Riviera, der mit Frida Kahlo in einer leidenschaftlichen Ehe verheiratet war. Seine Werke sind in San Francisco und Mexiko Stadt zu finden. Und auch die heutigen Mural-Maler nehmen auf die beiden Bezug.
Mit den Murals kannst du gut einen ganzen Tag verbringen. Und wenn du dann noch nicht genug hast, gibt es außerhalb vom Mission District mehr. Hier ist eine Liste mit weiteren Locations wie Coit Tower, Chinatown und dem College Campus.
Was kannst du in The Mission außer Murals machen?
Nach all dem Herumlaufen bietet sich Dolores Park an zum Relaxen. Die Wiese im Park ist abschüssig und bietet sich hervorragend an zum Sitzen und Richtung Downtown blicken. Allerdings kann es hier recht voll werden, weil es der angesagte Platz zum Sich-Draußen-Treffen ist.
Wenn du dann hungrig geworden bist gibt es in der Nachbarschaft eine riesige Auswahl an Restaurant, Cafés, Bars und Eisdielen. Und ich meine damit: riesig. Pro Quadratmeter dürfte es das Viertel mit den meisten Restaurants in San Francisco sein.
Mein Tipp für südindische Küche mit günstigen Preisen ist Udupi Palace in 1007 Valencia Street. Die Dosas hier sind exzellent. Wenn du lieber mexikanisch essen möchtest, ist La Taqueria, 2889 Mission Street, eine Institution und du bekommst hier leckere Burritos, Tacos und Quesadillas.
Hintergrundwissen zum Wandel im Viertel
Wenn du mehr über den Mission District erfahren willst: der SF Chronicle hat eine lange Reportage zum sozialräumlichen Wandel des Viertels veröffentlicht. Hier siehst du Fotos von den alteingesessenen Bewohnern und erfährst anhand von Statistiken, dass die Anzahl der Latinos sinkt und stattdessen wohlhabendere Menschen ins Viertel ziehen: A Changing Mission.
Der Charakter vom Mission District in San Francisco hat sich gewandelt. Viele Künstler und Musiker sind abgewandert, über die Bucht nach Oakland. Im Viertel gehen die Diskussionen weiter, wie man mit den Veränderungen umgehen soll. Irgendwie erinnert mich das wieder an Berlin. Auch dort wandeln sich die innerstädtischen Viertel und das Alte verschwindet. Ist das schlecht? Oder einfach nur etwas anderes? Es ist dann ein Problem, wenn einkommensschwache Bewohner sich die Mieten nicht mehr leisten können.
All das geht mir durch den Kopf, während ich durch Valencia Street schlendere.
Warst du schonmal im San Francisco Mission District? Was hat dir besonders gut gefallen?
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Danke für den Beitrag. Ich habe letzten September die Tour von Precita Eyes mitgemacht. Der Tourguide war selbst Künstler und zeigte uns außerdem noch ein paar Bilder in versteckten Ecken, die wir alleine nie gefunden hätten.