Hong Kong ist manchmal einfach zu viel. Zu viele Menschen, zu viel Verkehr, zu viel Hektik. Und einfach mal alleine in die Natur gehen ist hier nicht drin. Warum also nicht die Reise nach Innen antreten und die Ruhe in sich selbst finden?
Das dachte ich mir jedenfalls, als ich in Hong Kong unterwegs war. Ich hatte mir für die Weltreise vorgenommen möglichst viel Buddhismus zu praktizieren. Und auch in Hong Kong habe ich einen Ort für Zen gefunden. Das Su Bong Monastery. Das Kloster befindet sich in Hong Kong zentral Nähe dem Times Square und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach zu erreichen.
Hier wird in der koreanischen Tradition der Kwan Um School of Zen praktiziert. Warum bin ich auf diesen Ort gestoßen? Weil sich das Programm auch an englischsprachige Menschen richtet. Das Programm findet zum Beispiel Dienstag abends ab 19:30 Uhr statt und dauert zweieinhalb Stunden.
Ich werde freundlich empfangen und bekomme erstmal eine Einleitung in einem Nebenraum. Anschließend gab es kurz Gehmeditation und mehr reguläres Zazen, also sitzende Meditation. Und anschließend Dharma Talk und Frage und Antwort mit einem polnischen Mönch und der Äbtin Dae Kwan. Es wird alles je auf Englisch und Kantonesisch übersetzt.
Für mich ist das ganz interessant, da die Praxis zwischen Soto und Rinzai Zen liegt. Über allem schwebt die Frage: „Und was ist deine große Frage?“
Das mag ich und ich fahre an dem Abend um eine Erfahrung reicher zurück nach Kowloon. Zum Abschied bekomme ich noch einen Stapel Bücher in die Hand gedrückt. Ich wehre erst ab, da ich eigentlich keine Bücher auf die Weltreise mitnehmen möchte im Rucksack. Aber dann nehme ich sie doch mit und die Bücher begleiten mich das ganze Jahr durch.
Eines der Bücher ist das Plattform Sutra des 6. Patriarchen, Hui Neng. Ich besuche ein paar Tage später in Guangzhou eher durch Zufall den Tempel Guangxiao, in dem er (angeblich zumindest) seine Mönchsweihe erhielt. Noch viel später in den USA treffe ich Bill Porter, der den Tempel in seinem Buch „Zen Baggage“ auf seinen Reisen durch China beschrieben hat.
Und auch das Buch „Wake Up“ von Su Bong gibt mir einiges mit auf den Weg. Su Bong hat in einfachem Englisch und sehr klare Weisheiten ausgesprochen. Wie etwa in dem folgende Zitat:
„Becoming independent“ doesn´t mean „I become independent“. Truly „becoming independent“ means the world can depend on me. Understand? My parents, my family, my friends can depend on me.
Su Bong – Wake Up: What am I?
Nützliche Links
Homepage des Su Bong Monastery subong.org.hk
Gratis Download von Su Bong – Wake Up: What am I? PDF
Google Maps Eintrag Su Bong MonastryGoogle Maps
Die Adresse des Klosters lautet: Adresse: 5/F, 32 Leighton Rd, Leighton Hill, Hongkong