Leben und Arbeiten in Chiang Mai – ich frage mich gerade, warum ich nicht früher auf diese Idee gekommen bin. Die Stadt gilt nicht umsonst als eine der lebenswertesten Städte in der Region.
Es sollte ohne Probleme möglich sein sich ein Dreimonatsvisum für Thailand zu besorgen, in Chiang Mai eine Wohnung anzumieten und dann von hier aus online zu arbeiten. Wenn es eine Stadt gibt, in der man als Digitalarbeiter alles findet, dann hier. Und ich habe hier bei meinem Aufenthalt diverse Cafes und Coworking Spaces durchprobiert.
Die überwiegende Mehrheit der Cafés befindet sich im Westen von Chiang Mai, im Nimman Viertel in den Sois um die Nimmana Haeminda Road. Es gibt eine eigene Website für Cafes in Chiang Mai und zwar http://www.chiangmaicoffeeculture.com/ Darin befinden sich vor allem Cafes, die ausgesuchte Sorten ausschenken. Daneben gibt es noch Ketten wie Starbucks, Black Canyon und Wawee.
Local Café – am Endes des Platz schräg gegenüber vom Maya Einkaufszentrum, mit Tischtennisschläger im Logo. Tiramisu mit Matcha (75 Baht) ist nun wirklich ein famoser Gedanke und mundet ganz köstlich. Der Cappuccino leider nicht, dieser wirkt dünn und die Zimtnote passt nicht. Ja, ja, der feine Herr mal wieder, der sich über das Bouquet beschwert. Aber was soll ich machen – wenn der Kaffee nicht schmeckt, dann schmeckt er eben nicht. Atmosphärisch ist der Laden ein Genuss, wenn auch ein bißchen unpersönlich aufgrund der Größe und der zwei Stockwerke. Man kann nicht draußen sitzen, dafür ist die Klimaanlage drinnen auf „angenehm“ gestellt.
Der Cappuccino dagegen richtig gut bei Impresso. Wahlweise können alle Kaffeegetränke einfach oder als Doppio bestellt werden. Der Laden ist klein mit langer Theke. Die Front nach vorne ist offen, was einladend wirkt dur h die Aufhebung von drinnen und draußen. Man kann innen an einer langen Werkbank, individuellen Lampen und Steckdosen sitzen und arbeiten. Hervorragend.
Hana Zono Café befindet sich in Nähe des Wat Suan Dok. Atmosphärisch mit dezenter easy listening und Klaviermusik, Glasfront und japanischen Aufstellwänden. Der Laden ist ein kleinerer Raum mit Interieur aus hellem Holz. Und auch hier gibt es eine Art Werkbank mit Lampen. Der Cappuccino Doppio (extra Shot hier möglich) war sehr gut und das Wlan schnell. Gäste sind hier eher Studenten aus den nahegelegenen Universitäten, es hängen Poster der Kunstuniversität aus.
Drip for friends Café. Befindet sich in Nimman soi 17. Der Laden ist klein und stylisch. Eine Espressomaschine gibt es hier nicht, gefilterter Drip Coffee ist hier das Ding. Coworkingfaktor gleich Null, man kann hier aus dem Fenster schauen und abhebenden Flugzeugen in der Ferne zusehen. Tagträumend einige Zeit auf dem Barhocker verbringen, dann zurück in die Altstadt oder weiter durchs Viertel hier.
Camp. Der Coworking Space befindet sich im Maya Einkaufszentrum, 5. Stockwerk. Er eignet sich hervorragend…. so könnte das Review lauten, wenn ich dort gearbeitet hätte. Keine Ahnung, ob die Prüfungsphase an der Uni Anfang März ist, aber der sehr große Laden war brechend voll und fast bis auf den letzten Platz besetzt. Das Camp hat sich so halb in das Einkaufszentrum ausgedehnt, aber konzentriertes Arbeiten ist in diesem Bereich unmöglich. Die Spielhalle ex10 befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft und so wird man von circa 20 Automaten gleichzeitig beschallt. Ein Gedanke: Flucht!
Ich habe unglaublich lange nach dem Mana Coworking Space gesucht, da die Adressangaben in Google Maps nicht funktionierte. Der Laden liegt im Nimman Viertel im Erdgeschoss des Anchan Vegetarian Restaurant. Es ist ein kleines Cafe, das zum Lesen und Coworking einlädt. Arbeitsbedingungen: gut. Und der Kaffee ist passabel.
Akha Ama Coffee – La Fattoria. Hat 2 Filialen, eine befindet sich in Old Town in Rachadamnon, Nähe Wat Phra Singh. Der Kaffee hier wird lokal von der Akha Minderheit im Maejantai Tal in angebaut. Das Café fördet nachhaltiges Wirtschaften und vermarktet den Kaffee. Die Filiale selbst ist ein langezogener Raum. Die Einrichtung ist stylisch gehalten, Gäste sind durchmischt: teils Hipster Thais, teils Touris. Als Sitzgelegenheiten gibt es kleine Hocker und runde Tisch. Zum Coworking ist der Laden daeher bedingt geeignet. Dafür ist der Kaffee sehr, sehr, sehr, sehr gut (wirklich) und vom Preis – Leistungsverhältnis unschlagbar: 50 Baht für einen Cappuccino aus qualitativ hochwertigem Kaffee. Der „italian roast“ aus dem Produktsortiment wird hier default serviert. Nachteil: macht augenblicklich schwerstabhängig und ich habe es am Ende nicht unter 3 Tassen aus dem Laden geschafft.
Und ich bin auf einem Video zu finden, nachdem ein Gast alle Leute im Cafe inklusive dem Personal dazu animieren konnte, ihm mit Gruppenvideo zum Geburtstag zu gratulieren.
Ich habe in Camp nie einen freien Platz bekommen. Deswegen ging ich immer ins Mana Café. Ich war aber auch nur 2 Wochen in Chiang Mai und bin danach weiter nach Bangkok gereist. Danke für die Zusammenstellung hier!